Wie es zum kleinen Mondhasen kam ...
Als unsere Kinder noch klein waren, bekamen sie von unserem Freund Li Zhiquing eines Tages eine große, selbstgebastelte Mondhasen-Laterne aus Papier geschenkt. Diese oder ähnliche Laternen sind beliebte Geschenke für die Kinder, wenn das alljährliche Mondfest bevorsteht. Li's Mondhasen kann man, da er auch Rollen hat, hinter sich herziehen - ist eine Kerze darin, müssen die Kleinen natürlich besonders vorsichtig sein.
Ich kannte den Mondhasen und das nach ihm benannte Fest bis dahin noch nicht, und so begann ich nachzuforschen, was es mit diesem unbekannten, rotäugigen Hasen auf sich hat. Eines Tages machte es beim Betrachten eines Albino-Igels in einer Kinderzeitschrift plötzlich „Klick“ bei mir: Die roten Augen des Hasen waren eindeutig die Augen eines Albinos ...
Der „kleine Mondhase“ war geboren und ich überlegte mir, wie ich die Figur des chinesischen Mondhasen aus der berühmten Legende von der Mondfee herauslösen könnte, ohne sie zu verfremden oder zu verkitschen.
Zunächst schrieb ich die Geschichte nur zum Spaß auf, überlegte aber dann, ob sie es nicht doch wert war, veröffentlicht zu werden. Ich gewann den Friedberger Graphiker Roland Prillwitz für das Projekt, mit dem ich schon vorher befreundet war. Gleichzeitig fand ich den deutsch-chinesischen Hefei Huang-Verlag spontan als Partner und konnte unserem Freund Li mit diesem Buch so auf ganz besondere Weise „Dankeschön“ sagen.
Foto Albino Hase, © Mark Kuiper photography